Die Zeiten in denen man, wie der Plebs, sein Geschäft mit Toilettenpapier in Brusthöhe fristen musste sind vorbei. Auf dem WC des Bk-Witten darf man sich die Menge des benötigten Hygienemittel im Waschbeckenbereich in gewünschter Menge aus einem erstklassig gefertigtem Edelstahl-Behälter entnehmen und sich danach mit dem individuell anmutenden Papierknäuel auf den Weg zur Erleichterung machen. Wenn man sich auf anderen – höchstens ähnlichen – Einrichtungen wie einer von vielen fühlt, verleiht einem hier der Toilettengang, schon allein durch die Blicke der Mitbesucher nachdem man sich seine Hygieneration entnimmt, Exklusivität.
Auch die Anordnung der Pissoirs gibt einem ein starkes Gefühl von Zusammengehörigkeit und Gemeinschaft, während die bunten Fresken an den Wänden – nebenbei bemerkt sind es Kunstwerke von Schülern (!) eben dieser Schule – zum Staunen einladen.
Was den Erbauern dieser Hallen ebenfalls überaus grandios gelang, ist dem Besucher die Peinlichkeit der Beschmutzung dieser Einrichtungen durch präzise platzierte Gelbtöne zu nehmen. Auch kann man bei genauerem Hinsehen erahnen, wie erhoben man sich fühlt wenn man erst einmal den geschickt gepflanzen Sockel zum Porzellan bestiegen hat.
Nachdem man all seinen Überdrüssigkeiten entwachsen ist kann man sich natürlich noch im Foyer des Lokus die Hände rein waschen.
Auch wenn es mir nicht gelang die Eindrücke der anderen Sinne festzuhalten, denke ich man erkennt gut mit welchem gelungenen WC man sich bei uns am Bk-Witten anfreunden darf. Zumindest läd es zum Wiederkommen ein.